Fragen Sie mal einen Bremer, was ein Küper ist: Da fällt ihm wahrscheinlich nicht mehr ein, als „das habe wohl etwas mit dem Hafen zu tun“. Jan Klinckradt hat diesen Beruf 1957 im Schuppen 14 erlernt, bei der altehrwürdigen Bremer Handelsfirma Bachmann – gegründet 1775. weiter lesen >>>
Arsten – das Steinsetzerdorf
Mitten im Dorf hat der Bildhauer Eberhard Szejstecki den Arster Steinsetzern ein Denkmal gesetzt. Ganze Dynastien von Steinsetzerfamilien sind hier zu Hause. Großvater, Vater, Sohn, Onkel, Bruder – allesamt Steinsetzer, das ist nicht außergewöhnlich. Von manchen Jahrgängen gingen beinah alle Schulabgänger bei den Steinsetzern in die Lehre. weiter lesen >>>
Die rote Steinsetzerfahne
Viele Bremer „Strootenmakers“ kamen aus dem Steinsetzerdorf Arsten. Aber auch die Straßenbaufirmen stammten aus Arsten. Hier entstanden im 19. Jahrhundert ab 1860 die ersten Unternehmen. Über 100 Jahre waren fast alle Bremer Straßenbaufirmen in Arsten ansässig. Das heißt, Arbeiter und Unternehmer waren Nachbarn – im Arbeitskampf allerdings standen sie auf verschiedenen Seiten. weiter lesen >>>
Historischer Rundgang durch die Neustadt
Jahrhunderte hatte die „Braut“, ein mächtiger Trutzbau auf dem Werder, die Bremer Altstadt vor Angriffen von der linken Weserseite geschützt. Mit dem Bau einer neuen Festungsanlage entstand auch links Weser ein von Gräben und Bastionen gesichertes Land. Zunächst lagen hier aber vor allem die großzügige Garten von begüterten Bürgern. weiter lesen >>>
Feindberührung
Neun Monate hatte es nach der Invasion in der Normandie gedauert, bis die Alliierten die deutschen Truppen hinter den Rhein zurückgedrängt hatten. Nachdem sie am 24. März ’45 den Rhein überquert hatten, ging alles ganz schnell. Nicht einmal vier Wochen später standen britische Soldaten vor den Toren Bremens. weiter lesen >>>
Schlesier – Auf der Suche nach neuer Heimat
Unzählige Familien trauerten nach 1945 um den Verlust der Heimat, über sieben Millionen Menschen kamen nach Westdeutschland, auf der Flucht vor der Roten Armee oder als Vertriebene. Auch nach Bremen. Margarete Reiter kam als Jugendliche an, Rudi Geisler war noch ein Kind. weiter lesen >>>
Mehl für die Zwangsarbeiter
Als Frau Jacke in den 60er Jahren in der Rolandmühle zu arbeiten begann, sprach man nicht über die Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus. Oder man wollte es vergessen. Aber dort traf sie auf einen älteren Kollegen, der aus freien Stücken und mit Einfühlung über das Schicksal dieser Verschleppten sprach. weiter lesen >>>
„Brandnacht“ – 1944 im Feuersturm
Findorff zwischen Hemm- und Worpsweder Straße, in der Bildmitte die Falkenberger Straße
Schon zwei Mal war die Familie von Luise Nordhold in Gröpelingen ausgebombt worden. Dann fanden sie im Sommer 1944 bei Findorffer Freunden Unterschlupf.
Sie zogen in die Falkenberger Strasse. weiter lesen >>>
Versöhnung im Alleingang
Ein schmuckloser Grabstein auf dem Wasserhorster Friedhof erinnert an eines der brutalsten Verbrechen der Nachkriegszeit. NS-Opfer, ehemalige Zwangsarbeiter, waren zu Tätern geworden, hatten im November 1945 im Bremer Blockland einen Bauernhof überfallen und zwölf Menschen erschossen. Nur einer überlebte das Massaker – und gerade er reichte den Schuldigen die Hand. weiter lesen >>>
Bomben auf den Vulkan
Siebzehn Jahre alt war Waltraud Schmidt, als ihr Vater loszog, um seinen vermissten Schwager nach dem Bombenangriff auf die Werft zu suchen. So bahnte sich die Realität in den ganz normalen Familienalltag und führte das Pathos der Propaganda vom heldischen Kampf ad absurdum. weiter lesen >>>
Kindheit in Trümmern
Einen Abenteuerspielplatz brauchten die Bremer Butjer in den 1950er Jahren ganz bestimmt nicht. Die Trümmerlandschaft im zerstörten Bremer Westen war für die Kinder der natürliche Spielplatz. Herbert Poppe aus Utbremen sieht die zerstörte Stadt noch deutlich vor sich. weiter lesen >>>
„Mama, die Feuerwehr darf nicht löschen!“
Plündernd und mordend war die Bremer SA in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 durch die Stadt gezogen. Fünf jüdische Mitbürger wurden ermordet, die Synagoge im Schnoor in Brand gesetzt. Die zweite Synagoge – in Aumund – hatten die Rollkommandos offenbar vergessen. weiter lesen >>>
Immanuel im Nationalsozialismus
1932 gründeten sich in Thüringen die Deutschen Christen, als nationalsozialistischer Ableger der protestantischen Kirche. Im Sinne der NS-Ideologie strebten sie eine Gleichschaltung religiöser Organisationen an. In den ersten Jahren nach Hitlers’ Machtergreifung schlossen sich viele Gemeinden dem neuen Dachverband an. Auch in Bremen trieben die Deutschen Christen unter Führung des Dompastors Weidemann die Eingliederung voran. weiter lesen >>>
1913 – Amok in der Marienschule
Am 24. Juni zog ein endloser Trauerzug von St. Marien zum Waller Friedhof. Beerdigt wurden an diesem Tage vier sechsjährige Schülerinnen der katholischen Marienschule am Steffensweg, die dem Amok eines „Lehramtskandidaten“ zum Opfer gefallen waren. Umstritten war, handelte es sich um die Tat eines Wahnsinnigen oder stand sie im Zusammenhang mit den konfessionellen Spannungen im Kaiserreich? weiter lesen >>>
Eine Liebe im „roten“ Westen
Die zahlreichen polnischen Arbeiterinnen auf der Jute waren streng katholisch. Bedingung für eine Heirat war daher, dass für sie nur ein solcher Partner in Frage kam. Das galt in den 1930er Jahren auch in der Familie von Ella Schrader. Und dann kam einer, ohne Glauben und dazu noch Kommunist – das war undenkbar. weiter lesen >>>
Schleswiger Schule – 1945
Nach den Kriegsjahren. Einschulung in der stehen gebliebenen Schleswiger Schule im Oktober 1945. Auch die Kinder aus den Kaisenhäusern in der Waller Feldmark gehen hier zur Schule. Eng war es auf den Schulbänken, zu viele Schüler für zu wenig Lehrer. Aber den Luxus der Duschen gab es und die Schulspeisung – eine echte Hilfe, wie die ehemalige Schülerin sagt. weiter lesen >>>
„Vom Ernst des Lebens“ – Schulen im Stadtteil
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts existierte in Rablinghausen eine Kirchspielschule, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut wurde. Auch die Lankenauer Kinder besuchten seit Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1844 die Einrichtung im Nachbardorf.
In den 1930er Jahren wurde ein Neubau durch den Zuzug vieler kinderreicher Familien in die sogenannte „Siedlung“ unumgänglich. weiter lesen >>>
Café König – Ein Familienbetrieb
Über 10 Jahre stand Ursula Stütelberg, genannt „Ulli“, im Lokal ihres Vaters hinter dem Tresen. Bis ins 15. Jahrhundert lässt sich die Kneipentradition der Familie zurückverfolgen, so haben die König’s herausgefunden. Georg „Schorse“ König lernte das Kneipenleben zuerst im legendären „Fährhaus Wähmann“ kennen, später eröffnete er sein eigenes Lokal – „Zu den drei Linden“ – am Steffensweg. weiter lesen >>>
Harte Arbeit in der „Jute“
Als 14jähriges Mädchen begann Ella Schrader 1930 ihre Arbeit in derselben Fabrik, die einst die Mutter aus Polen angeworben hatte: in der „Bremer Jute Spinnerei und Weberei“. Sie wollte raus aus der Fabrik. weiter lesen >>>
Kampf gegen Asbest auf der Vulkan-Werft
Asbestose – eine Diagnose, die Schrecken verbreitet. Auch der Schiffs- und Stahlbauschlosser Fritz Bettelhäuser arbeitete auf der Werft lange Zeit mit dem krankmachenden Stoff, ebenso wie sein Kollege Ralf Spalek. Für die Liste „Echolot“, eine linke Opposition gegen die SPD-Gewerkschaftler, organisierten die Betriebsräte den Widerstand gegen Asbest. weiter lesen >>>
Alles war knapp
Sigrid Bauermeister, Jahrgang 1936, kam nach dem Krieg als 10-Jährige mit ihrer Familie nach Oslebshausen zurück. Hier erlebte sie eine Kindheit, gepägt vom Mangel am Allernötigsten, aber mit Freiheiten, die in keiner anderen als einer Nachkriegsgesellschaft denkbar sind. weiter lesen >>>
Die verfeuerte Volkssturm-Barrikade
„Volkssturm“, so nannten die NSDAP ihr letztes Aufgebot zur Verteidigung des „Deutschen Heimatbodens“. Als im Oktober 1944 mit Aachen die erste deutsche Stadt in die Hände der Alliierten gefallen war, entstand unter der Parole „Ein Volk steht auf“ das letzte Aufgebot. weiter lesen >>>
Punk
80er Jahre in Bremens guter Stube. Verlotterte Gestalten, wilde Frisuren in schrillen Farben. Zusammenrottungen mit Bierdosen (Becks) auf dem altehrwürdigen Marktplatz neben der Figur des heldenhaften Ritters Roland. „Ey Alter, haste mal ne Mark?“ Viertel Stunde später: „Lass ma‘ zu Karstadt, Nachschub.“ weiter lesen >>>