Die Balge, einer von unzähligen Nebenarmen der mittelalterlichen Weser, sollte zum Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Großstadt werden. Zwanzig Kilometer erstreckte sich die Bremer Düne am Ufer der Weserniederung mit ihren zahlreichen Nebenarmen. Auf diesen Anhöhen zwischen Grambke und Mahndorf, sicher vor Überschwemmungen, siedelten seit vorrömischen Zeiten Sachsen. Warum wählte Karl der Große im Jahr 780 gerade diesen Platz für seine Missionsstation aus? Die Antwort ist eine geographische.
Quartiere/Stadtteile
Die Schiffe, der Hafen, die Stadt
„Erst der Hafen, dann die Stadt“, das war die Maxime von Bürgermeister Kaisen, als Bremen nach dem Weltkrieg in Trümmern lag und Wracks den Hafen wie den Fluss versperrten. Eine wieder lebendige Stadt war nur denkbar mit einem wieder arbeitenden wirtschaftlichen Herzen, dem Hafen. Aber der Zusammenhang von Hafen und Stadt ist auch der rote Faden bremischer Geschichte – von Anfang an.
Ein verschwundener Stadtteil – Vor dem Doventor
Der neugotische Prachtbau der Michaeliskirche bildete einst den Mittelpunkt des Doventorsviertels, benannt nach dem mittelalterlichen Durchlass in der Stadtmauer, dem Doventor. Doch 1945 stand hier kaum noch ein Stein auf dem anderen.
Kattenturmer „Chaussee“ und Napoleon
„Napoleon, dem müssten wir eigentlich ein Denkmal setzen“, das erzählt der ehemalige Steinsetzer Fredi Kifmeier vom „AK Arster Geschichte(n)“ noch heute mit einem Schmunzeln. In seinen Augen ist die kurze napoleonische Herrschaft in Bremen nicht nur eine „Fremdherrschaft“, sondern zugleich eine Zeit des Fortschritts und der Modernisierung. Das hat auch mit seiner Arster Herkunft zu tun. Und speziell mit der Kattenturmer Heerstraße, die wurde nämlich damals unter napoleonischer Besetzung als moderne französische Fernstrasse, eben als eine „Chaussee“ gebaut.
Verschwundene Quartiere – „Muggenburg“ und „Alter Westen“
Schon vor dem Bau der stadtbremischen Häfen siedelte sich am Weserufer im Bremer Westen die erste Bremer Industrie an, so die Eisengießerei Waltjen und die Mineralölfabrik von Korff, auch gab es eine Kalkbrennerei mit einer kleinen Siedlung. Mit der Eröffnung des Freihafens 1888 entstanden dichte Wohngebiete – durchmischt mit kleineren und größeren Gewerbebetrieben und Speichern.
Utbremen
Heute heißt der ganze Stadtteil zwischen Waller Friedhof, Landwehrstraße, Doventorsteinweg und den Häfen „Walle“ – in seiner Entstehungsgeschichte sind hier aber unterschiedliche Gebiete aufgrund der Industrialisierung zusammengewachsen. Ursprünglich lag Utbremen direkt vor dem Stephani- und Doventor, auf der Karte nach 1875 deutlich als schon bebautes Gebiet gegenüber dem noch dörflich abgeschiedenen Walle zu erkennen.
Bedrohtes Idyll – Die „Wolfskuhle“
Wolfskuhle? Das klingt nach Märchen oder Sage, aber nicht nach einer Siedlung inmitten von kleinen Gärten, die in den 1950er Jahren einmal ein Modellprojekt für die Umwandlung der bei der Politik unbeliebten Kaisenhäuser gewesen ist. Noch existiert der Charme dieser unbekannten Stadtlandschaft auf dem Weg nach Brinkum. Der Wolfskuhlen-Park schützt sie vom Lärm der Hauptschlagader …
Wohnungsglück
Die Familien rücken notwendigerweise zusammen, gewähren Unterschlupf auf unbestimmte Zeit. Bis der Mann – oder, wie in dieser Erinnerung, die Tante – zurückkehrt. So suchen die Untergeschlüpften in der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg nach neuen und endlich eigenen Räumen.
Das Stephaniviertel – Hinter der Mauer
Das Stephaniviertel entstand als natürliche Siedlung auf einem der höchsten Dünenhügel entlang der Weser. Die Karte zeigt, diese eigenständige Siedlung lag damals, um 1300 vor den Toren der Bremer Altstadt. Angrenzend an St. Steffen trieben die Bewohner ihre Tiere seit 1139 auf die Stephanikirchenweide (Schweineweide), wo später, nach dem Verkauf an die Stadt, der Freihafen 1888 eröffnet wurde.
Arsten – das Steinsetzerdorf
Mitten im Dorf hat der Bildhauer Eberhard Szejstecki den Arster Steinsetzern ein Denkmal gesetzt. Ganze Dynastien von Steinsetzerfamilien sind hier zu Hause. Großvater, Vater, Sohn, Onkel, Bruder – allesamt Steinsetzer, das ist nicht außergewöhnlich. Von manchen Jahrgängen gingen beinah alle Schulabgänger bei den Steinsetzern in die Lehre. Bis heute sind sie stolz auf ihre Arbeit. …
Historischer Rundgang durch die Neustadt
Jahrhunderte hatte die „Braut“, ein mächtiger Trutzbau auf dem Werder, die Bremer Altstadt vor Angriffen von der linken Weserseite geschützt. Mit dem Bau einer neuen Festungsanlage entstand auch links Weser ein von Gräben und Bastionen gesichertes Land. Zunächst lagen hier aber vor allem die großzügige Garten von begüterten Bürgern. So konnten sie bequem der Enge …