Fest verankert

Jugendfreizeitheime, „Freizis“, das wäre in den 1950er Jahren ein Fremdwort gewesen. Jugendarbeit fand in den Sportvereinen statt – und in den Kirchengemeinden. In Walle hatte sich vor allem die Immanuelgemeinde auf diesem Gebiet stark engagiert. Gemeindehaus und Kapelle in der Elisabethstraße, beide eher unscheinbar in die Häuserreihe eingefügt, wurden für Generationen von Jugendlichen zur zweiten Heimat.

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Flucht im Hafen

In den bremischen Häfen nach 1945: statt geschäftigem Treiben tote Hose. Die deutschen Schiffe: versenkt, beschlagnahmt oder beschädigt noch im Hafen. Die Küstenschifffahrt wird mit alten Kähnen betrieben. Die Überseeschifffahrt – von den Alliierten zuerst verboten, dann bis 1951, beschränkt. Ein desolater Zustand. Für die Jugendlichen aus dem Bremer Westen aber, erzählt Sigrid Bauermeister, waren die Hafenbecken ein großes Spaßbad: verboten und gefährlich, aber ungeheuer reizvoll.

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Ein Sack Kartoffeln

Hunger und Kälte, das war Alltag in den Bremer Nachkriegsjahren. Man musste schauen, wie man zu was kam. Egal, ob Kohlen oder Kartoffeln. Das wussten schon die Kurzen und stromerten durch den Hafen. Sigrid Bauermeister wuchs in Oslebshausen auf, dort arbeitete man im Hafen, bei der AG Weser – oder auch bei der Bahn. Daher kannten sich die Familien auf dem Rangiergelände bestens aus. Zum „Organisieren“ nahmen die Kinder ihren Sack schon zur Schule mit.

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Schüler auf Schienen

Die Bremer Straßenbahnunruhen im Januar 1968 sind längst Legende: Für viele Bremer der erinnerbarste Moment, in dem sie ein politisches Bewusstsein entwickelten. Die politischen Proteste wurden vor allem von Gymnasiasten und den Studenten der Hochschulen getragen. Dietmar Kohlrausch, damals Schüler am Alten Gymnasium, war von Anfang an bei den Protesten dabei.

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Kindheit in Trümmern

Spielende Kinder in Trümmerlandschaft

Einen Abenteuerspielplatz brauchten die Bremer Butjer in den 1950er Jahren ganz bestimmt nicht. Die Trümmerlandschaft im zerstörten Bremer Westen war für die Kinder der natürliche Spielplatz. Herbert Poppe aus Utbremen sieht die zerstörte Stadt noch deutlich vor sich.

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Alles war knapp

Sigrid Bauermeister, Jahrgang 1936, kam nach dem Krieg als 10-Jährige mit ihrer Familie nach Oslebshausen zurück. Hier erlebte sie eine Kindheit, gepägt vom Mangel am Allernötigsten, aber mit Freiheiten, die in keiner anderen als einer Nachkriegsgesellschaft denkbar sind.
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Punk

80er Jahre in Bremens guter Stube. Verlotterte Gestalten, wilde Frisuren in schrillen Farben. Zusammenrottungen mit Bierdosen (Becks) auf dem altehrwürdigen Marktplatz neben der Figur des heldenhaften Ritters Roland. „Ey Alter, haste mal ne Mark?“ Viertel Stunde später: „Lass ma‘ zu Karstadt, Nachschub.“ – „Nee, ey. Der Laden is‘ voll asi, ey. Lass ma‘ zum Eck.“… Continue Reading Punk

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