Wo die Hafen-Vorarbeiter die Tagelöhner fanden

Kneipe und Wirtshaus waren ein Ort, in dem sich Arbeiter unabhängig von ihrem Status im Betrieb als gleich empfinden konnten. Hier organisierten sie ihren nächsten Arbeitskampf oder entspannten einfach vom tristen Alltag. Angesichts der miserablen Wohnungen könnten sie ihr Bedürfnis nach Geselligkeit nur im Wirtshaus befriedigen, schrieb Friedrich Engels. In den Bremer Hafenkneipen kam noch eine besondere Funktion hinzu, bei der ebenfalls der Alkohol eine große Rolle spielte.

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Die erste Waschmaschine

Nichts ist so normal wie eine Waschmaschine. Aber Else Bruns wäscht immer noch von Hand auf ihrem Waschbrett. Bis sie auf ihre alten Tage doch noch mit der Mode geht und sich eine Waschmaschine gönnt. Aber nicht irgendeine: Es muss schon der „Mercedes unter den Waschmaschinen“ sein.

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Koks

Alltag in den Bremer Arbeiterfamilien ist das Thema von „Peter Stoll. Ein Kinderleben.“ Verfaßt hat das Buch 1925 der Waller Lehrer Carl Dantz. Dantz unterrichtete anfangs an der Schule am Holzhafen, bevor er Mitte der 1920er Jahre zur Versuchsschule an der Helgolander Straße wechselte.

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Arbeit und Freizeit

Viele Jahrhunderte bildete die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Menschen in den Dörfern der bremischen Landgebiete. Schmiede waren geachtete Dorfbewohner, sorgten sie doch dafür, dass Pflugscharen, Wagendeichseln oder Pferdegeschirre jederzeit repariert werden konnten.

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Handel und Freizeit am Fluss

Die alte Schlachte (von „slait“, den Pfählen zur Uferbefestigung) als Hafen und Umschlagsplatz und der Teerhof mit seinen Packhäusern prägten das alte Bremer Stadtbild. Mit dem Bau Bremerhavens und dem Freihafen verlor die Schlachte ihre Funktion, von da ab passierten lediglich Binnenschiffe die alte Hafenmauer.

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Fest verankert

Jugendfreizeitheime, „Freizis“, das wäre in den 1950er Jahren ein Fremdwort gewesen. Jugendarbeit fand in den Sportvereinen statt – und in den Kirchengemeinden. In Walle hatte sich vor allem die Immanuelgemeinde auf diesem Gebiet stark engagiert. Gemeindehaus und Kapelle in der Elisabethstraße, beide eher unscheinbar in die Häuserreihe eingefügt, wurden für Generationen von Jugendlichen zur zweiten Heimat.

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„Golden City“ – Sprungbrett für eine „Küsten“-Karriere

Mit dem Radio- und Fahrradgeschäft war es nicht gut gegangen. Dafür startete Hermann Uhlhorn 1957 eine Karriere auf Bremens sündiger Meile an der Nordstraße. Er begann als Kellner im „Golden City“. Bald darauf machte ihn der Chef zum Geschäftsführer eines seiner weiteren Lokale – der „Bambus-Bar.“ Hilfreich für seinen Aufstieg zur eigenen Bar: Der Mann war schlagkräftig.

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Badespaß in Mittelsbüren

Bilder vom Schwimmen in Flüssen, Bilder von längst vergangenen Sommertagen: Ein schmaler Streifen Strand, das Band der Weser, Jungen und Mädchen im Wasser, die Familie beim Picknick auf der Uferböschung. Nach 1945 war das Baden in der Weser eines der wenigen Vergnügen, das sich Familien leisten konnten. Sigrid Bauermeister fuhr zum Baden nach Mittelsbüren.

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Ein Sack Kartoffeln

Hunger und Kälte, das war Alltag in den Bremer Nachkriegsjahren. Man musste schauen, wie man zu was kam. Egal, ob Kohlen oder Kartoffeln. Das wussten schon die Kurzen und stromerten durch den Hafen. Sigrid Bauermeister wuchs in Oslebshausen auf, dort arbeitete man im Hafen, bei der AG Weser – oder auch bei der Bahn. Daher kannten sich die Familien auf dem Rangiergelände bestens aus. Zum „Organisieren“ nahmen die Kinder ihren Sack schon zur Schule mit.

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Große Träume in der „Wohnbude“

Schon in den 1920er Jahren bauten sich die Bremer eine Art Kaisenhäuser im Grünen, auf Erbpachtland der Bauern. Der Senat sah das nicht gerne, duldete diese „wilden“ Siedlungen angesichts des Wohnungsmangels aber notgedrungen. „Wohnbuden“ nannte er diese kleinen Häuschen aus Holz.   Aber sie waren meist größer als die nach dem 2. Weltkrieg legalisierten Kaisenhäuser,… Continue Reading Große Träume in der „Wohnbude“

Schleswiger Schule – 1945

Nach den Kriegsjahren. Einschulung in der stehen gebliebenen Schleswiger Schule im Oktober 1945. Auch die Kinder aus den Kaisenhäusern in der Waller Feldmark gehen hier zur Schule. Eng war es auf den Schulbänken, zu viele Schüler für zu wenig Lehrer. Aber den Luxus der Duschen gab es und die Schulspeisung – eine echte Hilfe, wie… Continue Reading Schleswiger Schule – 1945

Alles war knapp

Sigrid Bauermeister, Jahrgang 1936, kam nach dem Krieg als 10-Jährige mit ihrer Familie nach Oslebshausen zurück. Hier erlebte sie eine Kindheit, gepägt vom Mangel am Allernötigsten, aber mit Freiheiten, die in keiner anderen als einer Nachkriegsgesellschaft denkbar sind.
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