Hans Brockmöller – Chronist mit Fotoapparat

Hans Brockmöller war bekannt als ein Chronist der Bremer Häfen. Als freier Fotograf begleitete er außerdem den Wiederaufbau sowie das tägliche Geschehen der Stadt. Als Industriefotograf dokumentierte er zudem neu entstehende Firmensitze, Montagehallen und vieles mehr. Ab den 1950er Jahren finden sich seine Fotografien in zahlreichen Bildbänden, Broschüren und auf Postkarten. Für ein gutes Foto… Continue Reading Hans Brockmöller – Chronist mit Fotoapparat

Wo die Hafen-Vorarbeiter die Tagelöhner fanden

Kneipe und Wirtshaus waren ein Ort, in dem sich Arbeiter unabhängig von ihrem Status im Betrieb als gleich empfinden konnten. Hier organisierten sie ihren nächsten Arbeitskampf oder entspannten einfach vom tristen Alltag. Angesichts der miserablen Wohnungen könnten sie ihr Bedürfnis nach Geselligkeit nur im Wirtshaus befriedigen, schrieb Friedrich Engels. In den Bremer Hafenkneipen kam noch eine besondere Funktion hinzu, bei der ebenfalls der Alkohol eine große Rolle spielte.

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Die Schiffe, der Hafen, die Stadt

„Erst der Hafen, dann die Stadt“, das war die Maxime von Bürgermeister Kaisen, als Bremen nach dem Weltkrieg in Trümmern lag und Wracks den Hafen wie den Fluss versperrten. Eine wieder lebendige Stadt war nur denkbar mit einem wieder arbeitenden wirtschaftlichen Herzen, dem Hafen. Aber der Zusammenhang von Hafen und Stadt ist auch der rote Faden bremischer Geschichte – von Anfang an.

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Boomzeit im Hafen – schnelle Rückkehr des turbulenten Treibens

Der Hafen – seit Eröffnung des Freihafens 1888 war er schon bis zum 1. Weltkrieg zu einer Stadt in der Stadt gewachsen. Dann stand die riesige Hafen- und Industrielandschaft des Bremer Westens im Zentrum allierter Bomberangriffe. Kaum vorstellbar, wie sie aus der Trümmerlandschaft des Jahres 1945 wieder zu neuem Leben erwachte. Da waren von ursprünglich… Continue Reading Boomzeit im Hafen – schnelle Rückkehr des turbulenten Treibens

Abschied von den Häfen

Die Einführung der Containertechnik verwandelte das Löschen eines Schiffs in einen industriellen Vorgang. Dies bewirkte einen revolutionären Wandel der Hafenwirtschaft. Anfangs versuchte die Bremer Lagerhausgesellschaft mit der Nutzung freier Flächen den Trend aufzufangen. Doch schon früh war klar, dass dies nur eine Zwischenlösung sein konnte.

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„Ecke“ und „Gegenorganisation“ – Die Gründung des Hafenbetriebsvereins 1914

Kannste Karre schieben, kannste Arbeit kriegen“, so stellten sich die Bremer lange Zeit die Anforderungen an einen Hafenarbeiter vor. Tatsächlich waren die Anforderungen an einen Hafenarbeiter bis weit in die 1960er Jahre so, dass hier auch ohne große Vorbildung Jobs gefunden werden konnten. Dass diese Arbeiter aber erst ab 1948 hier einigermaßen abgesicherte Arbeitsplätze fanden, wissen nur die Wenigsten.Continue Reading „Ecke“ und „Gegenorganisation“ – Die Gründung des Hafenbetriebsvereins 1914

Von Wippenmeistern, Karrenschiebern und „Schlachtedieben“

Wer arbeitete um 1600 an der Schlachte? Um die 200 Arbeiter waren an den 450 Metern der Kaje unterwegs. Karrenschieber transportierten die Güter in die Speicher der Kaufleute oder lagerten sie gleich auf der Schlachte, Kranknechte setzten den Tretkran zum Be- und Entladen der Schiffe in Bewegung, dazu kamen Sack- und Tonnenträger. Zur Arbeiteraristokratie gehörten… Continue Reading Von Wippenmeistern, Karrenschiebern und „Schlachtedieben“

Feuer im Laderaum

Stundenlang unter Wasser gehalten und sie entzünden sich an der Luft trotzdem wieder. Die Rede ist von brennenden Baumwollballen. Diese oder Fischmehlbrände auf Schiffen bedurften spezieller Brandbekämpfung. Continue Reading Feuer im Laderaum

Hafencollage

Der Bremer Hafen, als er noch brummte, als in den Becken noch Schiff an Schiff lag und die Lagerhallen voll waren. Untergegangene Arbeiten und Wörter: Verholen der Schiffe, der Wechsel von Liegeplatz zu Liegeplatz; Anbietzeit und Anbiethallen, die Pausen in den Kantinen des Hafenbetriebsverein. Und längst vergangen auch die Tage, als die Amerikaner in den… Continue Reading Hafencollage

Ein leerer Container – Ein Kapitel Technikgeschichte

Das waren noch Zeiten: Da feierte man ein Jubiläum, als der hundertste Container umgeschlagen wurde. Hans Jacob arbeitete damals beim Schiffsmakler Dauelsberg. Er erinnert sich, wie misstrauisch auch die Bremer Hafenwirtschaft der „amerikanischen Kiste“ anfangs gegenüberstand. Und was damals alles schief gehen konnte.         Es waren nicht nur die Zahlendreher, welche den… Continue Reading Ein leerer Container – Ein Kapitel Technikgeschichte

„Schweres Dienstvergehen“ zweier Zöllner

Bei den Arbeitern im Hafen waren sie nicht sonderlich beliebt, die „Hafenförster“. So titulierten sie die Zöllner, an deren Kontrollposten sie nach Feierabend jedesmal vorbei mussten. Da herrschte mitunter ein rauer Ton, wenn zum Beispiel die Körner für den heimischen Hühnerstall aus der Getreideverkehrsanlage im „Zampel“ entdeckt wurden. Der „Zampel“ war die Vorrichtung unter Jacke… Continue Reading „Schweres Dienstvergehen“ zweier Zöllner

Rauer Ton im Hafen

Anbiethalle – ein Ort aus einer untergegangenen Welt. Früher gehörte die Anbiethalle zum Hafen wie Stauerei, Speicher, Schuppen. Zur Anbietzeit, in der Arbeitspause, kamen die Hafenarbeiter pulkweise in die Anbiethalle, dort gab es zu essen und zu trinken. Eine Kantine also. Eine der wenigen Arbeitsstätten im Hafen, in der Frauen zu finden waren. Wenn dort auch Seeleute auftauchten, konnte es turbulent werden,  erzählt Anke Becker im Gespräch mit ihrem langjährigen Arbeitskollegen Friedrich (Fidi) Bruns vom Gesamthafenbetrieb.Continue Reading Rauer Ton im Hafen

„Englischer Stil“

Arnold Weiss sagt: „Ich wollte weg!“ Mit sieben Jahren hatte er sich mit seiner Familie von Memel nach Schleswig-Holstein gerettet. In dem mit Flüchtlingen überfüllten Land lebten sie in Ställen und Lagern. An einen geregelten Schulunterricht war nicht zu denken, dafür lernte der Junge von den Älteren, wie man mit Handgranaten fischen konnte. Eine Zeit… Continue Reading „Englischer Stil“

Seeleute im Stephaniviertel

Das Seemannsheim der Deutschen Seemannsmission liegt im Stephaniviertel, ein Klinkerbau von 1955. Heute ist es eine kleine Pension für alle, die auf Durchreise sind: egal ob Seeleute oder nicht. Früher kamen hier keine Landratten unter. In den 1960er Jahren, als im Hafen Hochbetrieb war, es Tage brauchte, um ein Schiff zu löschen. Als die Seemänner… Continue Reading Seeleute im Stephaniviertel

Die Atlas Werke

Für die Menschen in Woltmershausen und Rablinghausen waren die Atlas-Werke am gegenüberliegenden Weserufer ein bedeutender Arbeitgeber. Über Jahrzehnte liefen hier Schiffsneubauten vom Stapel, daneben produzierte man technisches Zubehör wie Propeller, Rudermaschinen, Echolote, Kessel, auch Radaranlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen schiffbauunabhängige Fabrikationsbereiche wie Meerwasserentsalzungsanlagen hinzu. Stammbelegschaft In den Kriegsjahren und in der Zeit des „Wirtschaftswunders“… Continue Reading Die Atlas Werke

Ende einer Werft

Heute erinnert nur noch eine kleine Straße daran, dass hier einmal die mächtige AG Weser war. „Use Akschen“ heißt die Straße, genau so, wie die Werft nicht nur von den Werftarbeitern genannt wurde. Sie ist ein Bremen-Mythos, ähnlich wie der Norddeutsche Lloyd oder Borgward. Alle längst untergegangen. Das Ende der AG Weser kam 1983. Am… Continue Reading Ende einer Werft

Faszination Norddeutscher Lloyd

Ehemalige Reedereilehrlinge und ihr Lehrherr berichten davon, wann und wie sie der Mythos „Norddeutscher Lloyd“ angelockt und gepackt hat. Die Reederei versprühte den „Duft der weiten Welt“, sie stand für ehrwürdige Kontinuität eines  weltweit erfolgreich tätigen Bremer Konzerns. Ihre modernen Schiffe lagen in ewiger Konkurrenz mit dem Hamburger Rivalen „Hapag“ und holten mehrmals die internationale… Continue Reading Faszination Norddeutscher Lloyd

Flucht im Hafen

In den bremischen Häfen nach 1945: statt geschäftigem Treiben tote Hose. Die deutschen Schiffe: versenkt, beschlagnahmt oder beschädigt noch im Hafen. Die Küstenschifffahrt wird mit alten Kähnen betrieben. Die Überseeschifffahrt – von den Alliierten zuerst verboten, dann bis 1951, beschränkt. Ein desolater Zustand. Für die Jugendlichen aus dem Bremer Westen aber, erzählt Sigrid Bauermeister, waren die Hafenbecken ein großes Spaßbad: verboten und gefährlich, aber ungeheuer reizvoll.

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Unterwegs am Persischen Golf

Schifffahrt in den 50er Jahren, vor dem Einbau von Klimaanlagen, konnte ein harter Beruf sein. Wer wie Jochen Helms mit der Bremer Reederei DDG Hansa (1881-1989) fuhr, lag mehr als einmal unter der brennenden Sonne im Persischen Golf. Was das bei Temperaturen über 40 Grad bedeutete, davon berichtet der spätere Lloyd-Kapitän. Erst gegen Ende der… Continue Reading Unterwegs am Persischen Golf

„Schöne Reisen“ – Im schwedischen Hinterland

Seefahrt ist nicht nur Verbindung von Kontinent zu Kontinent. Kapitän De Buhr fuhr auf einer aufgerüsteten ostfriesischen „Tjalk“. Mit diesem für flache Gewässer konstruiertem Boot konnte man Anfang der 50er Jahre noch zu Orten vordringen, welche für die großen Pötte unerreichbar waren. Und so zum Beispiel Holz aus dem schwedischen Binnenland holen – unterwegs durch… Continue Reading „Schöne Reisen“ – Im schwedischen Hinterland

Ausgebüxt

Eigentlich hält er nichts von Seemannsgarn, sagt Kapitän außer Dienst De Buhr. Doch wie der Ostfriesenjung‘ in der Nachkriegszeit von seiner Lehrstelle beim Holzkaufmann desertierte und klammheimlich anheuerte, das klingt wie in altbekannten Seemannsgeschichten. „Aber so war es.“Continue Reading Ausgebüxt

Asbest

Heute ist Asbest vor allem ein Problem: Gesundheitsschäden, verseuchte Gebäude und Deponien. Dabei galt Asbest einmal als Wunderfaser: Es ist hitze- und säurebeständig, isoliert hervorragend, kann gut verwoben werden. In den 1960er und 1970er Jahren haben die Hafenarbeiter im Bremer Hafen ganze Schiffsladungen voll Asbest ausgeladen.Continue Reading Asbest

„Ausgerechnet Bananen …“

… so hieß es in einem Gassenhauer der Zwanziger Jahre. Das war die Zeit, als auch Josephine Bakers Tanz im Bananenkostüm die Besucher der Pariser und Berliner Varietés elektrisierte – und die Frucht aus Übersee auf den Karrenwagen fliegender Händler die Käufer zu erobern begann.

Jürgen Segelken lernte die Banane anders kennen …Continue Reading „Ausgerechnet Bananen …“

„Kleinkantine Piccolo“

„Richtiger“ Kaffee war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Luxusgetränk, auf dem Schwarzmarkt galt er als eine der „Leitwährungen“ hinter der Zigarette. Aber auch in den 50er Jahren kam der Bohnenkaffee nur an Sonntagen oder bei besonderen Anlässen wie einer Konfirmation auf den Tisch. Die hohen Preise hatten den Verkauf in kleinen Portionen zu Folge. Die… Continue Reading „Kleinkantine Piccolo“

Arsten – das Steinsetzerdorf

Mitten im Dorf hat der Bildhauer Eberhard Szejstecki den Arster Steinsetzern ein Denkmal gesetzt. Ganze Dynastien von Steinsetzerfamilien sind hier zu Hause. Großvater, Vater, Sohn, Onkel, Bruder – allesamt Steinsetzer, das ist nicht außergewöhnlich. Von manchen Jahrgängen gingen beinah alle Schulabgänger bei den Steinsetzern in die Lehre. Bis heute sind sie stolz auf ihre Arbeit.… Continue Reading Arsten – das Steinsetzerdorf

Die rote Steinsetzerfahne

Viele Bremer „Strootenmakers“ kamen aus dem Steinsetzerdorf Arsten. Aber auch die Straßenbaufirmen stammten aus Arsten. Hier entstanden im 19. Jahrhundert ab 1860 die ersten Unternehmen. Über 100 Jahre waren fast alle Bremer Straßenbaufirmen in Arsten ansässig. Das heißt, Arbeiter und Unternehmer waren Nachbarn – im Arbeitskampf allerdings standen sie auf verschiedenen Seiten. Die Arster Steinsetzer… Continue Reading Die rote Steinsetzerfahne

Bomben auf den Vulkan

Siebzehn Jahre alt war Waltraud Schmidt, als ihr Vater loszog, um seinen vermissten Schwager nach dem Bombenangriff auf die Werft zu suchen. So bahnte sich die Realität in den ganz normalen Familienalltag und führte das Pathos der Propaganda vom heldischen Kampf ad absurdum. Mehr als 100 mal wiederholte sich die Geschichte der Waltraud Schmidt an… Continue Reading Bomben auf den Vulkan

Eine Liebe im „roten“ Westen

Die zahlreichen polnischen Arbeiterinnen auf der Jute waren streng katholisch. Bedingung für eine Heirat war daher, dass für sie nur ein solcher Partner in Frage kam. Das galt in den 1930er Jahren auch in der Familie von Ella Schrader. Und dann kam einer, ohne Glauben und dazu noch Kommunist – das war undenkbar. Die katholische… Continue Reading Eine Liebe im „roten“ Westen

Café König – Ein Familienbetrieb

Über 10 Jahre stand Ursula Stütelberg, genannt „Ulli“, im Lokal ihres Vaters hinter dem Tresen. Bis ins 15. Jahrhundert lässt sich die Kneipentradition der Familie zurückverfolgen, so haben die König’s herausgefunden. Georg „Schorse“ König lernte das Kneipenleben zuerst im legendären „Fährhaus Wähmann“ kennen, später eröffnete er sein eigenes Lokal – „Zu den drei Linden“ –… Continue Reading Café König – Ein Familienbetrieb

Kampf gegen Asbest auf der Vulkan-Werft

Asbestose – eine Diagnose, die Schrecken verbreitet. Auch der Schiffs- und Stahlbauschlosser Fritz Bettelhäuser arbeitete auf der Werft lange Zeit mit dem krankmachenden Stoff, ebenso wie sein Kollege Ralf Spalek. Für die Liste „Echolot“, eine linke Opposition gegen die SPD-Gewerkschaftler, organisierten die Betriebsräte den Widerstand gegen Asbest. In aller Munde war dann die Ablehnung des… Continue Reading Kampf gegen Asbest auf der Vulkan-Werft

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