Ein Spaziergang durch Walle im Jahr 1920

Dreißig Jahre nach dem Bau des Freihafens war eine ganz neue Stadtlandschaft entstanden. Entlang der Waller Heerstraße hatte die Stadt das alte Dorf erreicht, doch noch gab es unbebaute Flächen. Zwei neue Hafenbecken waren fertiggestellt und zwei Straßenbahnlinien erschlossen das neue Stadtgebiet. Die neue Bahnlinie hatte die Trennung des Dorfes weiter zementiert.

Walle – Vom Dorf zur Vorstadt

Ursprünglich war es ein Dorf. Dann kam der Hafen und die Industrialisierung, die Bauern verkauften ihr Land und wurden reich. Sie bauten sich kleine „Villen“, die sie sich in der Stadt abgeschaut hatten. In unmittelbarer Nachbarschaft stand dann noch das alte Haus des Landarbeiters, der inzwischen von der Abfuhr der Fäkalien aus den Häusern der… Continue Reading Walle – Vom Dorf zur Vorstadt

Walle – Utbremen 1860 – 1945

Kulturinitiative Brodelpott: Walle-Utbremen, 1860-1945. Ein Photografischer Streifzug. Edition Temmen, Bremen 1996. Wer sich heute das dicht besiedelte Gebiet zwischen Waller Friedhof und Doventor ansieht, wird kaum erahnen, dass an der damaligen Waller Chaussee bis zum Ende des 19 Jahrhundert noch etliche  Bauernhäuser standen. Mit der Industrialisierung und den entstehenden Freihafen entstand ein eng bebautes Gründerzeitviertel.… Continue Reading Walle – Utbremen 1860 – 1945

Walle – Utbremen 1860 -1960

Cecilie Ecker-v. Gleich, Walle – Utbremen 1860 – 1960, Ein Photographischer Streifzug, Bremen 2007, Edition Temmen   Mit mehr als 240 historischen Aufnahmen aus der Zeit um 1900 bis 1960 wird die Geschichte der verschiedenen Quartiere  von Walle und Utbremen in einzelnen Kapiteln dargestellt: Bilder von der Waller Heerstraße, dem Osterfeuerbergviertel, den zentralen Straßenzüge wie… Continue Reading Walle – Utbremen 1860 -1960

Geschichte im Kulturhaus Walle

Die Abteilung Geschichte recherchiert, archiviert und veröffentlicht Bremer Geschichte und Geschichten. Im Gespräch mit Zeitzeug:innen aus Walle entstand der Grundstock für das Bildarchiv, durch Schenkungen und Kooperationen im Bremer Westen und immer mehr Kooperationen auch mit ferneren Stadtteilen wuchs die Bildsammlung auf über 30.000 Bilder, die inzwischen über eine Datenbank erschlossen sind. Das jüngere Tonarchiv bewahrt… Continue Reading Geschichte im Kulturhaus Walle

Waller Friedhof – Ein Grab als Denkmal

Als die Bremer Sinti und Roma Anfang der 1990er Jahre begannen, ihre Verfolgungs- und Deportationsgeschichte historisch aufzuarbeiten und die Gedenktafel am Kulturzentrum Schlachthof entstand, blieb weitgehend unbemerkt, dass es schon seit zehn Jahren ein anderes Mahnmal für die ermordeten Sinti in Bremen gab: die Grabstelle der Familie Schmidt auf dem Waller Friedhof.

Mitten in Walle – Von Nachbarn denunziert, von Polizisten erfasst

Es ist der heutigen Bebauung nicht anzusehen – aber während der NS-Zeit wurde ein Gelände in der Stiftstraße in Walle als Wohnwagenplatz genutzt. Solche Plätze gab es an vielen Orten der Stadt – in Bremen vor allem in den westlichen Stadtteilen Gröpelingen, Walle und Findorff.

Barrierefreiheit

Das Digitale Heimatmuseum ist ein rein digitales Angebot. Die entsprechenden Archive befinden sich im Kulturhaus Walle Brodelpott. Klicken Sie hier, um Informationen über die Barrierefreiheit im Kulturhaus zu erhalten.

Leichte Sprache

Im Digitalen Heimatmuseum zeigen Autorinnen und Autoren sowie Redakteurinnen und Redakteure Geschichten aus Bremen. Sie nutzen dafür alte Fotos, Tonaufnahmen, Videos und Texte. Diese Dinge wurden über viele Jahre gesammelt. Man findet sie im Archiv vom Kulturhaus Walle Brodelpott. Die Geschichten werden im Internet gezeigt – mit Bildern, Texten und Tönen. Wie die Geschichte erzählt wird,… Continue Reading Leichte Sprache

Die Nacht im Bunker Muggenburg

Am Vormittag des 18. August 1944 klingelte die Briefträgerin in der Tritonstrasse 14 und händigte dem 18-jährigen Günter Unger seine Einberufung zur Wehrmacht aus. In der gleichen Nacht erlebt er den Horror des Krieges, als der Bremer Westen im Bombenhagel in Schutt und Asche zerfiel. Im Tagebuch beschreibt er seine Nacht im nahen Bunker Muggenburg.

Abschied vom Bremer Haus

Im November 1952 standen „zwei schüchterne Frauen“ – so der Weserkurier – vor dem Bremer Verwaltungsgericht. Ihre Häuser in der Waller Zwinglistraße hatten den Bombenhagel einigermaßen glimpflich überstanden, jetzt mussten sie gegen Enteignung und Abriss ihrer beiden eingeschossigen Altbremer Häuser streiten. Die sollten einer Großbaustelle weichen, die inzwischen seit sechs Monaten um sie herum tobte: hier baute die „Treuhand“ auf einen Schlag über zwanzig neue Wohnblöcke, die ECA-Siedlung. Continue Reading Abschied vom Bremer Haus

Wo die Hafen-Vorarbeiter die Tagelöhner fanden

Kneipe und Wirtshaus waren ein Ort, in dem sich Arbeiter unabhängig von ihrem Status im Betrieb als gleich empfinden konnten. Hier organisierten sie ihren nächsten Arbeitskampf oder entspannten einfach vom tristen Alltag. Angesichts der miserablen Wohnungen könnten sie ihr Bedürfnis nach Geselligkeit nur im Wirtshaus befriedigen, schrieb Friedrich Engels. In den Bremer Hafenkneipen kam noch… Continue Reading Wo die Hafen-Vorarbeiter die Tagelöhner fanden

Die Schiffe, der Hafen, die Stadt

„Erst der Hafen, dann die Stadt“, das war die Maxime von Bürgermeister Kaisen, als Bremen nach dem Weltkrieg in Trümmern lag und Wracks den Hafen wie den Fluss versperrten. Eine wieder lebendige Stadt war nur denkbar mit einem wieder arbeitenden wirtschaftlichen Herzen, dem Hafen. Aber der Zusammenhang von Hafen und Stadt ist auch der rote… Continue Reading Die Schiffe, der Hafen, die Stadt

Kooperationen

Das Kulturhaus Walle Brodelpott arbeitet eng mit Geschichtswerkstätten, Archiven, Stadtteilinitiativen und Trägern der Erinnerungsarbeit zusammen. Die folgende Liste ist unvollständig und wird laufend aktualisiert. Arbeitskreis Arster Geschichte(n) Arbeitskreis Bremer Archive Arbeitskreis Erinnern an den März 1943 Erinnern für die Zukunft Geschichtswerkstatt Gröpelingen Hafenmuseum Bremen Kulturhaus Pusdorf Quartiersmeisterei Walle Spurensuche Bremen Staatsarchiv Bremen Universitätsarchiv Bremen Vegesacker… Continue Reading Kooperationen

Liste der getöteten Verteidiger der Bremer Räterepublik

(Stand: 18.9.2023) Lfd. Nr. Vorname – Name Abweichender bzw. fehlender Name auf Liste von 1969 Abweichender bzw. fehlender Name auf der Gedenktafel Geburtsdatum und -ort Beruf Todesdatum und -ort Bemerkungen 1 August Anton Ahlers Anton Ahlers Anton Ahlers     4.2.1919 Buntentorsteinweg   2 Wilhelm Alexander Ludwig Becker Wilhelm Max Ludwig Becker Wilhelm Max Ludwig… Continue Reading Liste der getöteten Verteidiger der Bremer Räterepublik

Aktuelles & Veranstaltungen

Auf dieser Seite informieren wir Sie künftig über Neuigkeiten und Veranstaltungen in der Geschichtsarbeit des Kulturhaus Walle, seiner Kooperationspartner sowie über ausgewählte Veranstaltungen anderer, die in Bezug zu Beiträgen im Digitalen Heimatmuseum stehen. RelaunchSeit Anfang Februar empfängt Sie das Digitale Heimatmuseum in neuem Gewand. Das alte Layout hat uns seit seiner Gründung vor über zehn… Continue Reading Aktuelles & Veranstaltungen

Das Ehrenmal für die Gefallenen der Bremer Räterepublik

Das Ehrenmal für die Gefallenen der Bremer Räterepublik erinnert an die 29 jungen Arbeiter, die am 4. Februar 1919 im Verteidigungskampf um die Bremer Räterepublik den Tod fanden. Das Denkmal, gestaltet vom Bildhauer Georg Arfmann, wurde 1972 eingeweiht. Es ersetzt die monumentale Grabanlage auf diesem Friedhof, die allein mit Gewerkschaftsmitteln und Spenden angelegt und am 19.… Continue Reading Das Ehrenmal für die Gefallenen der Bremer Räterepublik

Cecilie Eckler–von Gleich: Vom Freihafen zur Überseestadt

Cecilie Eckler–von Gleich: Vom Freihafen zur Überseestadt, Bremen 2019, Edition Temmen In dem Buch geht es um den Strukturwandel, um Zäsuren und Stadtentwicklung, vom boomenden Hafen bis zum Container, vom Wiederaufbau bis zum Zuschütten des Überseehafens, vom Kaffeequartier bis zum Waller Sand. der Bildband mit ca. 240 Seiten und mehr als 350 Fotos, beginnt mit… Continue Reading Cecilie Eckler–von Gleich: Vom Freihafen zur Überseestadt

Die alten Hafenquartiere

C. Eckler-v.Gleich, H.G.Prigge, N. Ritter: Die alten Hafenquartiere 1860 – 1945.„Alter Westen“ und Muggenburg. Ein photographischer Streifzug, Bremen 1999, Edition Temmen Die alten Hafenquartiere sind Geschichte, der Schwerpunkt des Hafenumschlags findet inzwischen in Bremerhaven statt. Die „Muggenburg“, ein Stadtviertel mit Gewerbe und Wohnen zwischen Wallanlagen und Europahafen, ist im Zweiten Weltkrieg von der Landkarte verschwunden.… Continue Reading Die alten Hafenquartiere

Das Stephaniviertel

Cecilie Eckler v. Gleich, Das Stephaniviertel – 1860-1960, Ein Photographischer Streifzug, Bremen 2008, Edition Temmen   Mit dem Umzug von Radio Bremen und der VHS ist das Stephaniviertel im Umbruch, die Anbindung an die Überseestadt setzt neue Impulse. Aus diesem Grund lohnt ein Blick in die Geschichte und Entwicklung der westlichen Bremer Altstadt. Aus umfangreichen… Continue Reading Das Stephaniviertel

Die Bremer Kokosweberei

Der jüdische Sportfunktionär und Unternehmer Felix Scheiniak, der sowohl den Sportverein Bar Kochba Bremen als auch die Bremer Kokosweberei mitbegründet hat, verkaufte kurz nach Verhängung der Nürnberger Gesetze sein Unternehmen in der Ritter Raschen-Straße und  verließ mit seiner Familie Bremen Richtung Palästina.

Text-Archiv

Parallel zu den Sammlungen von Bildern und Tönen wurden und werden auch Texte archiviert: Dokumente, Zeitungsartikel, historische Beschreibungen, Stadtteilpläne uvm. So ist ein “Textarchiv” entstanden, in dem Sie in mehr als 50 Ordnern Unterlagen zur Waller Geschichte, zu Findorff, zum Stephaniviertel und anderen Bremer Stadtteilen finden. Eine spezielle Sammlung gibt Auskunft über die Zerstörung großer… Continue Reading Text-Archiv

Bild-Archiv

Im Bildarchiv finden Sie Aufnahmen vom Bremer Alltagsleben aus dem Bremer Westen (vor allem dem Stadtteil Walle) bis zum Stephaniviertel und der Stadt am Fluß, von Findorff bis Schwachhausen. Die über 25.000 Bilder sind in einer Datenbank erfasst und auch in Bildmappen leicht einsehbar. Ein weiterer besonderer Schwerpunkt ist die Bildsammlung zu den stadtbremischen Häfen… Continue Reading Bild-Archiv

Audio-Archiv

Fünfhundert Beiträge zur Oral-History Bremens Das Audio-Archiv umfasst mittlerweile fast 500 Tondokumente – in der Regel Interviews mit Zeitzeugen:innen zu bedeutenden Ereignissen des letzen und dieses Jahrhunderts. Diese stellen einen bedeutenden Beitrag zur Oral-History Bremens und speziell des Bremer Westens dar. Das Archiv setzt sich aus zwei großen Bestandteilen zusammen: zum einen aus etwa 250… Continue Reading Audio-Archiv

Highlights

→ Hans Brockmöller – Chronist mit Fotoapparat → Walle – vom Dorf zur Vorstadt → Abschied von den Häfen → 1945 – Feindberührung → Gedenkort Lager Ulrichsschuppen → Kampf gegen Asbest bei Vulkan

Gedenkort Lager Ulrichsschuppen

Gedenkort Lager Ulrichsschuppen

Das Kunstprojekt „Gedenkort Lager Ulrichsschuppen“ wurde von der Rolandpreisträgerin Michaela Melián 2018 entwickelt und 2024 umgesetzt. Der Preis wird seit 1989 von der Stiftung Bremer Bildhauerpreis vergeben. Der Gedenkort wurde im April 2024 an der Ecke Memeler/Revaler Straße der Öffentlichkeit übergeben.

Als der Tankerkönig nach Gröpelingen kam

Am 25. März 1953 setze ein spektakulärer Stapellauf Bremen wieder auf die Landkarte des internationalen Schiffbaus. Der Öltanker Olympic Cloud war der bis dahin mit Abstand größte Nachkriegsneubau und der erste für einen ausländischen Reeder: den griechischen Tankerkönig Aristoteles Onassis.

Hafensitten – die kleine Reise vor Schichtbeginn

Schwere Arbeit in den Schiffsluken, an der Kaje und in den Schuppen, das Wuchten von Zementsäcken oder der Umgang mit Fischmehl – der alte Hafenbetrieb brauchte vor allem Leute für einfache Arbeiten, den Umgang mit schweren Lasten. Hier galten Muskelkraft, die Regeln und der Ton „harter Männer“. Dazu gehörte es auch, trinkfest zu sein.

Boomzeit im Hafen – schnelle Rückkehr des turbulenten Treibens

Der Hafen – seit Eröffnung des Freihafens 1888 war er schon bis zum 1. Weltkrieg zu einer Stadt in der Stadt gewachsen. Dann stand die riesige Hafen- und Industrielandschaft des Bremer Westens im Zentrum allierter Bomberangriffe. Kaum vorstellbar, wie sie aus der Trümmerlandschaft des Jahres 1945 wieder zu neuem Leben erwachte. Da waren von ursprünglich… Continue Reading Boomzeit im Hafen – schnelle Rückkehr des turbulenten Treibens

Abschied von den Häfen

Die Einführung der Containertechnik verwandelte das Löschen eines Schiffs in einen industriellen Vorgang. Dies bewirkte einen revolutionären Wandel der Hafenwirtschaft. Anfangs versuchte die Bremer Lagerhausgesellschaft mit der Nutzung freier Flächen den Trend aufzufangen. Doch schon früh war klar, dass dies nur eine Zwischenlösung sein konnte.

Unsere Archive

Im Geschichtsbereich des Kulturhauses Walle Brodelpott gibt es drei Archive, die von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Außerdem stellen das Audio-, Bild- und Text-Archiv die wichtigsten Quellen für die Beiträge des Digitalen Heimatmuseums dar. Das Audio-Archiv Das Audio-Archiv umfasst mittlerweile fast 500 Tondokumente – in der Regel Interviews mit Zeitzeugen:innen zu bedeutenden Ereignissen des letzen… Continue Reading Unsere Archive

Eine Kindheit in der Ritter-Raschen-Straße

Siegbert Scheiniak wurde 1923 in der Ritter-Raschen-Straße in Walle geboren, wo bis heute die Bremer Kokosweberei ansässig ist. Im Alter von dreizehn Jahren  musste er mit seinen Eltern nach Palästina auswandern. Als Moshe Shany sah er seine Geburtsstadt erst mehr als fünfzig Jahre später wieder.

Bar Kochba Bremen – das kurze Leben eines jüdischen Sportvereins

Wer sich für die Geschichte des Sports in Bremen interessiert, stößt irgendwann auf eine Adresse, die heute nichts mehr mit Tischtennis, Turnen oder Leichtathletik zu tun hat: die Ritter Raschen-Straße 3 in Walle. Dort, wo bis heute die Bremer Kokosweberei ansässig ist, lebte bis 1936 die Familie des Unternehmers Felix Scheiniak, der nicht nur die… Continue Reading Bar Kochba Bremen – das kurze Leben eines jüdischen Sportvereins

Der Familie-Schwarz-Platz

Im Jahr 2021 beschloss der Beirat Findorff auf Initiative des Arbeitskreises „Erinnern an den März 1943“, den Vorplatz am Kulturzentrum Schlachthof in „Familie Schwarz-Platz“ zu benennen. Eine offizielle Benennung wurde vom Amt für Straßenbau und Verkehr bislang allerdings nicht genehmigt, da es sich um einen privaten Platz handele, der zur Bremer Messe GmbH gehört. Beirat… Continue Reading Der Familie-Schwarz-Platz

Leben auf der Parzelle – Ein Schmuckstück und eine Liste

In der Waller Feldmark lebten während der NS-Zeit mindestens vier Sinti-Familien – unter anderem auf einer Parzelle in der Nähe des Waller Damm, auf dem eine Scheune und ein kleines Steingebäude in der Art eines Behelfsheimes standen. Eine Nachbarin erinnert sich

Blütenstraße – Wohnort des Haupttäters

Im Haus Blütenstraße 3, das heute nicht mehr existiert, lebte in den 1940er Jahren der Kriminalsekretär Wilhelm Mündrath. Er leitete  seit 1941 die sogenannte „Dienststelle für Zigeunerfragen“. In Bremen befand sich zu dieser Zeit die Kriminalpolizeileitstelle, von der aus unter der Leitung von Mündrath die NS-Verfolgung der Sinti und Roma im gesamten Nordwestdeutschland organisiert wurde.

Gothaer Straße – Als Schulkind deportiert

Obwohl die gesetzliche Grundlage dafür erst mit einem Erlass von 1941 geschaffen wurde, sind Sinti- und Roma-Kinder vielerorts bereits Ende der 1930er Jahre systematisch aus dem Unterricht ausgeschlossen oder in sogenannten „Zigeunerklassen“ von den anderen Schüler:innen getrennt worden.

Am Torfhafen – Anzeige gegen den Haupttäter

Der Findorffer Torfhafen wurde im Jahre 1873 entlang der Neukirchstraße angelegt und reichte ursprünglich bis an die Hemmstraße heran. Ende des 19. Jahrhunderts legten hier jährlich 30.000 Torfkähne an, die mühsam abgebauten Torf – das bevorzugte Brennmaterial – von den Dorfgemeinden des Teufelsmoors in die Hansestadt brachten.

Schlachthof – Drei Tage im März

In den Tagen vom 8.-10. März 1943 wurden mindestens 275 Sinti und Roma aus ganz Nordwestdeutschland in eine Halle des alten Bremer Schlachthofes gesperrt. Im ganzen Reichsgebiet wurde in diesen Tagen mit Verhaftungen und Deportationen  der sogenannte Auschwitz-Erlass vom 16.12. 1942 umgesetzt.

Musikalischer Ausklang mit dem Dardo Balke-Trio

Wir hatten uns im Dezember 2021 darauf gefreut, diese Online-Führung im Kulturhaus Walle Brodelpott in einer Live-Veranstaltung zu präsentieren – mit Gesprächen und Musik. Nachdem einige der Interessierten uns mitteilten, dass sie aufgrund der aktuellen Corona-Situation öffentliche Veranstaltungen meiden würden, aber wir uns entschlossen, diese Veranstaltung ins kommende Jahr zu verlegen. Unserer Erfahrung nach benötigen… Continue Reading Musikalischer Ausklang mit dem Dardo Balke-Trio

„Ecke“ und „Gegenorganisation“ – Die Gründung des Hafenbetriebsvereins 1914

„Kannste Karre schieben, kannste Arbeit kriegen“, so stellten sich die Bremer lange Zeit die Anforderungen an einen Hafenarbeiter vor. Tatsächlich waren die Anforderungen an einen Hafenarbeiter bis weit in die 1960er Jahre so, dass hier auch ohne große Vorbildung Jobs gefunden werden konnten. Dass diese Arbeiter aber erst ab 1948 hier einigermaßen abgesicherte Arbeitsplätze fanden,… Continue Reading „Ecke“ und „Gegenorganisation“ – Die Gründung des Hafenbetriebsvereins 1914

Audio-Archiv – Bestand Brodelpott

Bestand Brodelpott: seit 1982 Zeitzeugeninterviews zu den Themen: Das alte Muggenburgquartier Die „Jute“ an der Nordstraße Hafenarbeit Hafenwirtschaft Einwanderung Walle im NS Verfolgung und Widerstand Walle vor 1945 August 1944 Kriegsende Flucht nach Bremen Wiederaufbau Walle als Einwandererstadtteil Werften Stadtteilgeschichte Kindheit in Trümmern Subkulturen Neue soziale Bewegungen

„Moral Bombing“

„Wenn die britische Luftwaffe zwei- oder drei- oder viertausend Kilogramm Bomben wirft, dann werfen wir jetzt in einer Nacht 150.000, 180.000, 230.000, 300.000, 400.000, eine Million Kilogramm. Wenn sie erklären, sie werden unsere Städte in großem Maße angreifen – wir werden ihre Städte ausradieren!“

Über uns

Geschichte im Kulturhaus WalleDie Abteilung Geschichte recherchiert, archiviert und veröffentlicht Bremer Geschichte und Geschichten. → Geschichte im Kulturhaus Walle Das Digitale HeimatmuseumTexte, Töne und Bilder aus den Archiven des Kulturhaus Walle – von unserer Redaktion journalistisch aufbereitet. → Das Digitale Heimatmuseum KooperationenDas Kulturhaus Walle arbeitet eng mit Geschichtswerkstätten, Archiven und Trägern der Erinnerungsarbeit zusammen. →Kooperationen Aktuelles &… Continue Reading Über uns

Veröffentlichungen

Das Kulturhaus Walle Brodelpott hat seit 1982 eine Reihe von Büchern, Broschüren, Film und Audiobeiträgen zusammengestellt, die verschiedene Aspekte der Geschichte des Bremer Westens und der alten Hafenquartiere beleuchten. Diese Publikationen decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der Entwicklung lokaler Industrien über die Geschichten bemerkenswerter Einwohner bis hin zur Entwicklung gemeinschaftlicher Räume. Der… Continue Reading Veröffentlichungen

Veröffentlichungen | Woltmershausen

Lankenau – Das verschwundene Dorf Über 800 Jahre existierte Lankenau, bevor es in den 1960er Jahren dem Neustädter Hafen weichen musste. Heute erinnert allein „Lankenauer Höft“, eine Gaststätte genau an jenem Ort, an dem jahrzehntelang „Mudder Wähmann“ im „Fährhaus Lankenau“ ihre Gäste bediente, an das ehemalige Dorf. Zahlreiche Abbildungen vermitteln einen Eindruck von gewachsenem und… Continue Reading Veröffentlichungen | Woltmershausen

Coming face to face with your enemy

In this moving docu-drama, some 70 years after British forces crossed the Rhine (March 24, 1945) Bremen historian Diethelm Knauf and the History and Culture Centre in Bremen’s harbour district Walle re-visit peoples‘ reactions when they came face to face with the „enemy“. Achim Saur scoured state archives and Knauf researched British and US archives,… Continue Reading Coming face to face with your enemy

Ein leerer Container – Ein Kapitel Technikgeschichte

Das waren noch Zeiten: Da feierte man ein Jubiläum, als der hundertste Container umgeschlagen wurde. Hans Jacob arbeitete damals beim Schiffsmakler Dauelsberg. Er erinnert sich, wie misstrauisch auch die Bremer Hafenwirtschaft der „amerikanischen Kiste“ anfangs gegenüberstand. Und was damals alles schief gehen konnte.         Es waren nicht nur die Zahlendreher, welche den… Continue Reading Ein leerer Container – Ein Kapitel Technikgeschichte

Koks

Alltag in den Bremer Arbeiterfamilien ist das Thema von „Peter Stoll. Ein Kinderleben.“ Verfaßt hat das Buch 1925 der Waller Lehrer Carl Dantz. Dantz unterrichtete anfangs an der Schule am Holzhafen, bevor er Mitte der 1920er Jahre zur Versuchsschule an der Helgolander Straße wechselte.

Arbeit und Freizeit

Viele Jahrhunderte bildete die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Menschen in den Dörfern der bremischen Landgebiete. Schmiede waren geachtete Dorfbewohner, sorgten sie doch dafür, dass Pflugscharen, Wagendeichseln oder Pferdegeschirre jederzeit repariert werden konnten.

Verschwundene Quartiere – „Muggenburg“ und „Alter Westen“

Schon vor dem Bau der stadtbremischen Häfen siedelte sich am Weserufer im Bremer Westen die erste Bremer Industrie an, so die Eisengießerei Waltjen und die Mineralölfabrik von Korff, auch gab es eine Kalkbrennerei mit einer kleinen Siedlung. Mit der Eröffnung des Freihafens 1888 entstanden dichte Wohngebiete – durchmischt mit kleineren und größeren Gewerbebetrieben und Speichern.

Utbremen

Heute heißt der ganze Stadtteil zwischen Waller Friedhof, Landwehrstraße, Doventorsteinweg und den Häfen „Walle“ – in seiner Entstehungsgeschichte sind hier aber unterschiedliche Gebiete aufgrund der Industrialisierung zusammengewachsen. Ursprünglich lag Utbremen direkt vor dem Stephani- und Doventor, auf der Karte nach 1875 deutlich als schon bebautes Gebiet gegenüber dem noch dörflich abgeschiedenen Walle zu erkennen.

Bedrohtes Idyll – Die „Wolfskuhle“

Wolfskuhle? Das klingt nach Märchen oder Sage, aber nicht nach einer Siedlung inmitten von kleinen Gärten, die in den 1950er Jahren einmal ein Modellprojekt für die Umwandlung der bei der Politik unbeliebten Kaisenhäuser gewesen ist. Noch existiert der Charme dieser unbekannten Stadtlandschaft auf dem Weg nach Brinkum. Der Wolfskuhlen-Park schützt sie vom Lärm der Hauptschlagader… Continue Reading Bedrohtes Idyll – Die „Wolfskuhle“

Fest verankert – Jugendarbeit in der Immanuelgemeinde

Jugendfreizeitheime, „Freizis“, das wäre in den 1950er Jahren ein Fremdwort gewesen. Jugendarbeit fand in den Sportvereinen statt – und in den Kirchengemeinden. In Walle hatte sich vor allem die Immanuelgemeinde auf diesem Gebiet stark engagiert. Gemeindehaus und Kapelle in der Elisabethstraße, beide eher unscheinbar in die Häuserreihe eingefügt, wurden für Generationen von Jugendlichen zur zweiten… Continue Reading Fest verankert – Jugendarbeit in der Immanuelgemeinde

„Golden City“ – Sprungbrett für eine „Küsten“-Karriere

Mit dem Radio- und Fahrradgeschäft war es nicht gut gegangen. Dafür startete Hermann Uhlhorn 1957 eine Karriere auf Bremens sündiger Meile an der Nordstraße. Er begann als Kellner im „Golden City“. Bald darauf machte ihn der Chef zum Geschäftsführer eines seiner weiteren Lokale – der „Bambus-Bar.“ Hilfreich für seinen Aufstieg zur eigenen Bar: Der Mann… Continue Reading „Golden City“ – Sprungbrett für eine „Küsten“-Karriere

Große Träume in der „Wohnbude“

Schon in den 1920er Jahren bauten sich die Bremer eine Art Kaisenhäuser im Grünen, auf Erbpachtland der Bauern. Der Senat sah das nicht gerne, duldete diese „wilden“ Siedlungen angesichts des Wohnungsmangels aber notgedrungen. „Wohnbuden“ nannte er diese kleinen Häuschen aus Holz.   Aber sie waren meist größer als die nach dem 2. Weltkrieg legalisierten Kaisenhäuser,… Continue Reading Große Träume in der „Wohnbude“

„Digitales Heimatmuseum“ – Ausgezeichnet

Der seit 1996 von der Wittheit zu Bremen ausgelobte Preis für Heimatforschung ging im Jahr 2015 an das Kulturhaus Walle Brodelpott! Jährlich wird diese Auszeichnung für „eine hervorragende Arbeit aus dem Bereich der naturwissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen oder sozialwissenschaftlichen Heimatforschung“ vergeben. Die Kommission hob besonders den innovativen Aufbau des Geschichtsportals „Digitales Heimatmuseum“ hervor. Er mache Geschichte einer… Continue Reading „Digitales Heimatmuseum“ – Ausgezeichnet

Flanieren im virtuellen Raum

Im Juli 2014 veranstaltete die britische Oral History Society ihren jährlichen Kongreß, diesmal zum Thema „Community Voices: Oral History On The Ground„. Angefragt waren selbstreflektierende Beiträge zur Rolle von Oral History im kommunalen Feld. Wir bewarben uns mit einem Vortrag zu unserer „Philosophie“, aber auch den Grenzen des „Digitalen Heimatmuseums“. Der zweitägige Kongreß war international… Continue Reading Flanieren im virtuellen Raum

Asbest

Heute ist Asbest vor allem ein Problem: Gesundheitsschäden, verseuchte Gebäude und Deponien. Dabei galt Asbest einmal als Wunderfaser: Es ist hitze- und säurebeständig, isoliert hervorragend, kann gut verwoben werden. In den 1960er und 1970er Jahren haben die Hafenarbeiter im Bremer Hafen ganze Schiffsladungen voll Asbest ausgeladen.

Kontakt

 Ralf Lorenzen, Angela Piplak +49 – (0)421-3887074 digitales-heimatmuseum (at) kulturhauswalle.de Kulturhaus Walle Brodelpott e.V., Schleswiger Straße 4, 28219 Bremen

Impressum

Kulturhaus Walle Brodelpott e.V.Schleswiger Straße 428219 Bremen Vertreten durch die Geschäfstführerin:Dr. Roberta Menéndez Kontakt:Mail: info (at) kulturhauswalle.deTelefon: +49 – (0)421-38875677 Vorstand:Vorsitzende: Sabine StiehlerStellvertreter: Alexander Becker, Herbert Poppe Register und Finanzamt:Als eingetragener Verein beim Amtsgericht Bremen unter VR 3633 HB registriert.Der Verein ist vom Finanzamt Bremen als gemeinnützig anerkannt und damit berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Nach §… Continue Reading Impressum

Das Digitale Heimatmuseum

Im Digitalen Heimatmuseum greifen die Autoren:innen und Redakteur:innen auf die über Jahrzehnte gesammelten audio-visuellen Zeitzeugenberichte, Fotos und textlichen Überlieferungen zur Bremer Alltagsgeschichte in den Archiven des Kulturhauses Walle Brodelpott zurück. Sie verbinden diese zu exklusiven Online-Erzählungen in Text, Bild und Ton.  Die Wahl der Form richtet sich nach dem zur Verfügung stehenden Material. Es gibt die kommentierten… Continue Reading Das Digitale Heimatmuseum

Arsten – das Steinsetzerdorf

Mitten im Dorf hat der Bildhauer Eberhard Szejstecki den Arster Steinsetzern ein Denkmal gesetzt. Ganze Dynastien von Steinsetzerfamilien sind hier zu Hause. Großvater, Vater, Sohn, Onkel, Bruder – allesamt Steinsetzer, das ist nicht außergewöhnlich. Von manchen Jahrgängen gingen beinah alle Schulabgänger bei den Steinsetzern in die Lehre. Bis heute sind sie stolz auf ihre Arbeit.… Continue Reading Arsten – das Steinsetzerdorf

Die rote Steinsetzerfahne

Viele Bremer „Strootenmakers“ kamen aus dem Steinsetzerdorf Arsten. Aber auch die Straßenbaufirmen stammten aus Arsten. Hier entstanden im 19. Jahrhundert ab 1860 die ersten Unternehmen. Über 100 Jahre waren fast alle Bremer Straßenbaufirmen in Arsten ansässig. Das heißt, Arbeiter und Unternehmer waren Nachbarn – im Arbeitskampf allerdings standen sie auf verschiedenen Seiten. Die Arster Steinsetzer… Continue Reading Die rote Steinsetzerfahne

Kindheit in Trümmern

Einen Abenteuerspielplatz brauchten die Bremer Butjer in den 1950er Jahren ganz bestimmt nicht. Die Trümmerlandschaft im zerstörten Bremer Westen war für die Kinder der natürliche Spielplatz. Herbert Poppe aus Utbremen sieht die zerstörte Stadt noch deutlich vor sich.

1913 – Amok in der Marienschule

Am 24. Juni zog ein endloser Trauerzug von St. Marien zum Waller Friedhof. Beerdigt wurden an diesem Tage vier sechsjährige Schülerinnen der katholischen Marienschule am Steffensweg, die dem Amok eines „Lehramtskandidaten“ zum Opfer gefallen waren. Umstritten war, handelte es sich um die Tat eines Wahnsinnigen oder stand sie im Zusammenhang mit den konfessionellen Spannungen im… Continue Reading 1913 – Amok in der Marienschule

Schleswiger Schule – 1945

Nach den Kriegsjahren. Einschulung in der stehen gebliebenen Schleswiger Schule im Oktober 1945. Auch die Kinder aus den Kaisenhäusern in der Waller Feldmark gehen hier zur Schule. Eng war es auf den Schulbänken, zu viele Schüler für zu wenig Lehrer. Aber den Luxus der Duschen gab es und die Schulspeisung – eine echte Hilfe, wie… Continue Reading Schleswiger Schule – 1945

Café König – Ein Familienbetrieb

Über 10 Jahre stand Ursula Stütelberg, genannt „Ulli“, im Lokal ihres Vaters hinter dem Tresen. Bis ins 15. Jahrhundert lässt sich die Kneipentradition der Familie zurückverfolgen, so haben die König’s herausgefunden. Georg „Schorse“ König lernte das Kneipenleben zuerst im legendären „Fährhaus Wähmann“ kennen, später eröffnete er sein eigenes Lokal – „Zu den drei Linden“ –… Continue Reading Café König – Ein Familienbetrieb

Alles war knapp

Sigrid Bauermeister, Jahrgang 1936, kam nach dem Krieg als 10-Jährige mit ihrer Familie nach Oslebshausen zurück. Hier erlebte sie eine Kindheit, gepägt vom Mangel am Allernötigsten, aber mit Freiheiten, die in keiner anderen als einer Nachkriegsgesellschaft denkbar sind.

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